Gedanken zu Ostern von Pfarrer Florian Sonderegger

Kann ich mich darauf verlassen, dass Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist?

Hast Du Dich das auch schon gefragt? Woher kann man das wissen?

In der Bibel berichten die vier Evangelien, dass Jesus auferstanden ist. Auch der Apostel Paulus schreibt davon in seinen Briefen. Am berühmtesten davon ist das 15. Kapitel im 1. Korintherbrief. Und die anderen Schriften im Neuen Testament? Für sie alle ist klar: Jesus lebt, er ist auferstanden.

Doch kann man sich auf die Bibel verlassen?

Wir können uns dazu ein paar Überlegungen machen und einige Fragen stellen:

1. Wer hat die Evangelien geschrieben?

a.) Matthäus war ein Jünger des Herrn Jesus.

b.) Markus hat den Apostel Petrus begleitet.

c.) Lukas war ein Arzt. Er schrieb sein Evangelium für einen Freund, für Theophilus, der zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen war. Theophilus wollte mehr von Jesus wissen. Lukas war zeitweise mit dem Apostel Paulus zusammen. Er kam mit ihm ins Land Israel. Dort fragte Lukas Augenzeugen. Auch Maria, die Mutter des Herrn Jesus, konnte er noch befragen. Darum haben wir die Weihnachtsgeschichte.

d.) Johannes war ein Jünger des Herrn Jesus. Er wurde sehr alt und ist in Ephesus gestorben.

2. Wann waren die Evangelien geschrieben?

Ganz genau weiss man das nicht. Spätestens im Jahr 80 n. Chr. waren die ersten drei Evangelien geschrieben, vielleicht aber auch schon früher.

Das Johannes Evangelium, meinen viele, sei erst um das Jahr 90 n. Chr. geschrieben gewesen.

3. Ist das nicht lange, nachdem Jesus gelebt hat?

Es geht. 50 Jahre nachdem Jesus gekreuzigt worden ist und auferstanden ist, sind die Evangelien vorhanden. Für ein Kind und einen jungen Menschen ist das viel. Wenn man aber selber 60, 70, 80 Jahre alt ist, sind 50 Jahre nicht so viel. Ich mag mich an Dinge erinnern, die ich erlebt habe vor 50 Jahren. Da war ich gerade mit der Primarschule fertig.

Unter den Leuten, die sich versammelten, und denen man aus den Evangelien vorlas, waren solche, die bestätigen konnten: Ja, das habe ich auch gesehen, wie Jesus Kranke gesund machte. – Ich war eines der Kinder, die er auf seinen Schoss genommen und gesegnet hat. – Ich habe alle zwölf Apostel persönlich gekannt. Alle diese Worte des Herrn Jesus, die uns da vorgelesen wurden, haben sie uns erzählt. – Dieses Wort, das gerade gelesen wurde, habe ich selber aus seinem Mund gehört. – Es gab sogar Leute, die bezeugen konnten: Ich war auch einmal dabei, als er uns nach seiner Auferstehung erschienen ist.

4. Der 1. Korintherbrief

Der Apostel Paulus schrieb seinen Brief an die Korinther früher, schon um das Jahr 50, also nur etwa 20 Jahre, nachdem Jesus auferstanden war. Er zählt eine ganze Liste von Leuten auf, denen Jesus erschienen ist. Einmal, berichtet der Apostel, ist Jesus mehr als 500 Leuten aufs Mal erschienen. Und das besondere daran ist: Als Paulus seinen Brief schrieb, lebten die meisten von ihnen noch. Damals konnte man hingehen und sie befragen.

5. Noch etwas, das auffällt

Die drei ersten Evangelien berichten, dass Jesus ein paar Mal vor seinem Tod seinen Jüngern gesagt hat: Ich werde von den führenden Leuten der Israeliten den Römern ausgeliefert werden. Und diese werden mich töten. Aber am dritten Tag werde ich von den Toten auferweckt werden.

Wie aber erging es den Jüngern, als Jesus gefangen genommen wurde? Sie hätten ja ganz getrost sein können und daran denken, dass er in drei Tagen auferstehen werde. Das aber taten sie nicht. Sie waren nur verzweifelt und todtraurig. Was Jesus mit Auferstehen meinte, konnten sie sich nicht vorstellen.

Und als Jesus ihnen erschien? Alle Evangelien berichten, dass sie zuerst nicht glaubten. Sie meinten, sie sähen ein Gespenst oder sie träumten oder sonst etwas. Erst als der Herr Jesus mit ihnen redete, erst als sie ihn berühren konnten, erst als sie die Löcher von den Nägeln sehen und betasten konnten, erst als er vor ihnen und mit ihnen ass, konnten sie es fassen, dass er tatsächlich lebt und von den Toten auferstanden ist. Immer wieder erschien er ihnen 40 Tage lang, bis zur Auffahrt. So wurden die Jünger und viele andere, denen er erschien, Frauen, seine Mutter Maria, seine Brüder und manche, deren Namen nicht in den Evangelien stehen, Augenzeugen seiner Auferstehung.

Darum kann ich mich darauf verlassen, dass Jesus auferstanden ist und lebt. Darum habe ich die Gewissheit, dass er mich hört und sieht. Er hat ja versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Darum darf ich ihn bitten, dass er auch mir den Heiligen Geist gibt und durch ihn in mir wohnt. Und ich weiss, er erhört mich, denn er hat es versprochen. Durch ihn empfange ich Vergebung für alles Ungute, das ich getan habe, werde erlöst vom Bösen und empfange das ewige Leben. Und du kannst das alles auch haben, ihn als deinen Retter und Herrn, denn er liebt dich und mich. Er liebt die Welt.